Archive for the ‘Aktuelles’ Category

Projekt Kinderbauernhof

Sonntag, Dezember 21st, 2008

Der Stiftungsbeirat hat in seiner Sitzung am 19.Dez.2008 beschlossen, die Initiative Kinderbauernhof in Kassel-Wesertor mit seinen Möglichkeiten zu unterstützen.

Endlich – die Dokumentation ist fertig!

Mittwoch, November 12th, 2008

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Einladung zur Abschlussfeier

Auswertung

Montag, November 5th, 2007

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Auswertung

Montag, Oktober 15th, 2007

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Thesen zur „Gegenplanung“

Montag, Oktober 15th, 2007

Thesen für eine Mach-was-Diskussion

Planung von unten /Gegenplanung: zu diesem Motto von 1971 gibt es gerade aus dem Bereich der alten GhKassel umfangreiches theoretisches und empirisches Material. Die nette Aufforderung: nun plant doch mal selber! klingt gut, aber bedenkt die vielen entgegenstehenden Faktoren zu wenig und erweißt sich dann in mancher Hinsicht als naive und theoretisch leichtsinnige – ja: Träumerei.

An der GhK kam deshalb das Motto „Vordenken“ auf: was soviel heißt wie: Der Planer antizipiert alle möglichen planungsrechtlichen und physikalisch/technischen Rahmenbedingungen, um den „Nutzern“ ein sondiertes Spielfeld für möglichst viele eigene Entscheidungen zu überlassen. Aus solchen Ambitionen entstand in Holland damals eine andere Strategie, die leider allzu bald von den Architekten in einen Architeekturstil verballhornt wurde: der Strukturalismus.

Ein Aspekt in dieser Diskussion ist das Verhältnis von Nutzern/Betroffenen zur Behörde. Die Behörde erweist sich häufig als Hüterin des Status Quo und als blind gegenüber neuen Bedarfen (Sh. Projekt in Dietzenbach, in Hamburg park fiction usw.), doch sollte man hieraus nicht vorschnell einen grundsätzlichen Gegensatz ableiten, gerade in neoliberalen Zeiten von „Verschlankung“ und Entmachtung der Öffentl.Hand! Eher geht es darum, mit und in der Behörde „von unten“ zu planen.

Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag ist mit zu bedenken. Es darf nicht sein, daß die Planungsprofession schon aus Überlegungen der Wirtschaftlichkeit von solcher Planung abrät. Aber wie können wir unser professionelles Wissen und Können für eine Planung von unten mobilisieren, ohne dabei als Planer in endlosen Sitzungen und Diskussionen pleite zu gehen?

Planung ist immer Teil von Entscheidungslinien, die „hoheitlich“ legitimiert sind. Bei Planung von unten kam oft – auch in den Beispielen des Films – eine Scheinlegitimation durch sogenannte Mehrheitsentscheide zustande. Dabei können solche Abstimmungen nur Stimmungsbilder liefern. Man muß sich klar sein: Die „Nutzer“ eignen sich qua eigenem Entschluß etwas an. Das hat meist den Charakter von „Besetzung“ mit moralischem, nicht legalem Recht, jedenfalls nicht per Mehrheitsentscheid.

In den späten 90er Jahren entstand die Idee sogenannter „Möglichkeitsräume“. Damit sollten einige der hier genannten Probleme gelöst werden. Der Möglichkeitsraum fixiert qua Vorentscheidung „von oben“ einen festen Rahmen für spontane Entscheidungen von Leuten, die den Raum für sich „von unten“ interpretierten. Er muß deshalb konsequent vorgedacht werden und muß fest sein gegen Veränderung. In gewisser Weise sind auch Parzellen solche grundbuchlich fixierten Möglichkeitsräume, die dann noch mit einigen dazu eingetragenen Interpretationsregeln gekoppelt sind (z.B. „Art und Maß der Nutzung“) Deshalb spielten sie in der Planungsdiskussion seit Ende der 80er Jahre eine große Rolle (Hoffmann-Axthelm). Überhaupt wurden fixierte Grenzen („Zäune“) in dieser Diskussion als Symbole von Aneignung sei es durch eine Gruppe (halbprivat) oder durch Einzelne (privat) wiedererkannt. (Wilkens: „Gute Nachbarschaft braucht Zäune“ im Eselsbuch) Die Volks- und „Kolonialparks“ der 20er Jahre (besonders bei L. Migge) bezogen ihre Lebendigkeit stark von solchen Grenzziehungen.

11.8.07 Mike Wilkens

Mach-was-(T)Räume-Manifest

Sonntag, Juni 17th, 2007

Mach-was-TRäume

Mit ursprünglicher, kreativer Arbeit und Produktion waren immer Ruß und Schmutz, Geräusche und Gerüche aller Art verbunden. Nachdem sich unsere Welt weitgehend solcher Kreativität entledigt hat, ist es hierzulande still und sauber wie in einem Sanatorium geworden. Und kreative Beschäftigung, da sie nun einmal mit Schmutz, Geräusch und Gerüchen verbunden ist, wird in diesem sauber verwalteten Sanatorium wegen Störung der Wohnruhe verboten. Es gibt auch gar keinen Raum mehr dafür. Die Gärten, in denen früher noch gewerkelt wurde, sind unter maschinell gepflegten Rasenflächen verschwunden.

In diese bedrohliche Aufgeräumtheit hinein bauen wir Räume, die wenigstens etwas Kreativität und produktives Miteinander ermöglichen: Mach-was-Räume. Wir markieren diese Flächen, für die wir die Verkehrssicherungspflicht übernehmen, mit roten, auch zum Sitzen dienenden Balken und fragen die Anwohner, was sie hier gerne machen würden. Wenn sich dort z.B. Leute finden, die darauf gerne gärtnern würden, werden wir mit ihrer Hilfe die Fläche dafür herrichten und Komposterde und Saatgut besorgen. Wenn sie hier mit einem benachbarten Künstler bildhauern wollen, werden wir ihnen behilflich sein, das Werkzeug und die Steine dafür zu beschaffen. Nur soll die Fläche nicht für ein oder zwei Leute privatisiert werden. Es sollten mindestens Fünf beteiligt und der Mach-was-Raum weiterhin für alle zugänglich sein.

Wenn es so läuft, wie wir hoffen, werden immer gewisse Störungen von diesen Mach-was-Plätzen ausgehen. Es werden Störungen sein, die nicht von den Produkten der Automobil- oder der Unterhaltungsindustrie ausgehen, sondern von miteinander werkelnden oder spielenden Menschen. Natürlich gilt es, Rücksicht zu nehmen und Unfälle und größere Verletzungen zu vermeiden. Aber da wir anders als der Magistrat der Stadt nicht die Sicherheit über ganze Parks und riesige Verkehrsflächen garantieren müssen, können wir auch die Verkehrssicherheit differenzierter herstellen: Mit den roten Balken können wir gegen die verwaltete Überängstlichkeit, gegen zwanghafte Sauberkeit, Ruhe und Ordnung und zunehmendes Spießbürgertum kleine Bastionen herstellen, auf denen, solange bestimmte Regeln nicht überschritten werden, Musik geübt, Akrobatik gemacht, jongliert, gegärtnert, Boule gespielt oder sonst was gemacht werden kann.

Michael Wilkens, im Juni 07

SCI-Camp April 2007

Samstag, Mai 26th, 2007

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TeilnehmerInnen beim SCI-Workcamp

Mach-was-TRäume für Kassel

Samstag, August 12th, 2006

Unser neues Projekt für das documenta-Jahr:

Der öffentliche Raum in Kassel (wie andernorts auch) ist zur Sammelgarage geworden. Er ist von Autos zugestellt oder – in der Innenstadt – vom Kommerz besetzt. Außer zum Einkaufen lohnt es sich kaum noch, nach draußen zu gehen. Viele bleiben deshalb zuhause vor ihrem Fernseher sitzen, wo sie an einer Öffentlichkeit teilnehmen, zu der sie selber nichts beitragen müssen. Wieviel kreativer und lustiger wäre es, mit Nachbarn draußen Boule zu spielen oder Volleyball oder auch nur zuzugucken! Das würde nicht nur dem Einzelhandel nutzen. Es würde die ganze Stadt lebendiger machen. Deshalb: wir brauchen Spielplätze für Erwachsene. Das meinen wir mit „Möglichkeits-“ oder „Mach-was-TRäumen“: Plätze, auch Räume, wo solche Aktivitäten möglich sind. Natürlich nicht nur für Erwachsene, aber auch für sie.
Aber dafür braucht man Flächen, gut sichtbare, bisher noch nicht zum Parken genutzte Freiflächen, und Menschen, die die Nachbarschaft drumherum kennen und die sich trauen, jeweils einen Anfang zu machen. Wir, eine Initiative aus dem documenta-Beirat, eine studentische Projektgruppe vom Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung der Uni, die Mach-was-Stiftung und das Projekt plant in Zusammenarbeit mit dem Umwelt- und Gartenamt, wollen das Großereignis documenta nutzen, um in einer gemeinsamen Kraftanstrengung den öffentlichen Stadtraum wenigstens an einigen Stellen mit solchen „community-parks“ zu beleben. Deshalb haben wir alle Ortsvorsteher angesprochen und die Idee in vielen Ortsbeiräten vorgetragen und beraten.
Wir haben jetzt 10 Flächen in die engere Wahl genommen, Flächen, zu denen es Leute gibt, die sich vorort auskennen und die Kontakte zu späteren Nutzern vermitteln können. Ob wir diese Grünflächen wirklich in „Mach-was-TRäume“ verwandeln können, ob wir sie mit einer typischen, schnell wiedererkennbaren bunten Abgrenzung markieren und zweckgemäß herrichten können?
Der SCI Service Civil International wird um Ostern und Anfang Juli je ein Jugendcamp in Kassel für Freiwilligeneinsatz zum Bau solcher Flächen veranstalten. Auch das Ausbildungswerk GaLaMa hat seine Hilfe zugesagt. Aber geschenkt gibt es nichts. Letztlich hängt alles davon ab, ob wir genug Helfer, genug Kasseler Firmen und engagierte Bürger finden, die uns mit Sach- oder Geldmitteln oder eigener Arbeit unterstützen.
Wäre es nicht schön, wenn an der Friedrich-Ebert-Straße gegenüber der Annastraße so ein Platz wäre, wo abends die Leute Boule spielen würden? Oder unweit der Haltestelle Katzensprung ein Volleyballplatz? Oder an der Wolfhager Str. oder oder… Ein kleines Schild würde jeweils den Hinweis geben, in welcher nahen Kneipe man die Boule-Kugeln, die Federball-Schläger oder den Basketball abholen könnte.
Also los! Wenn Sie Ideen haben oder mithelfen wollen, rufen Sie an oder schreiben Sie uns: Tel (9-12 Uhr): 804-2383 oder flaechentraeume@gmx.de. Spenden auf das Sonderkonto bei der Bürgerstiftung für die Stadt und den Landkreis Kassel

Stadt und Migration

Dienstag, Juni 20th, 2006

Jahrestagung des Netzwerks Interkulturelle Gärten 9.-11.6.2006 Vielfalt, Integration und Partizipation sind große Herausforderungen von modernen Migrationsgesellschaften, die sich in Städten verdichten. Die Debatte um diese Zukunftsthemen ist voll entbrannt. Innovative Konzepte sind gefragt und der Ansatz der Interkulturellen Gärten erfährt zunehmend Aufmerksamkeit. Zahlreiche Beispiele – auch und gerade aus Megacities wie New York oder London – zeigen die Integrationspotenziale dieser “Community Gardens” und unterstreichen ihre wachsende globale Bedeutung für moderne Migrationsgesellschaften. Wir möchten auf der Jahrestagung den Zusammenhang von Stadt, Migration und Eigenversorgung aus unterschiedlichen Forschungs- und Praxisperspektiven beleuchten und dabei einen Schwerpunkt auf den Erfahrungsaustausch im bundesweiten Netzwerk Interkultureller Gärten legen.Veranstalter: Stiftung Interkultur & i-Punkt /Familientreffpunkt international Kassel in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung

Jugendlager des SCI

Samstag, April 22nd, 2006

WerkhofgartenGartenmauer fertiggestellt! Vom 9. bis 22. April 2006 veranstaltete der Service Civil International SCI mit 14 Freiwilligen aus vorwiegend osteuropäischen Ländern auf dem Gelände des zukünftigen Werkhofes in der Unterneustadt ein Jugendlager. Mit kompetenter Unterstützung durch die Kasseler Baufirma Rennert brachten die Freiwilligen das Pilotprojekt der Mach-was-Stiftung voran und bauten die Gartenmauer auf, um die temporär für Hochbeete und Gemeinschaft stiftende Aktivitäten zu nutzende Brachfläche für die Nachbarschaft zu sichern. Die Jugendlichen kampierten in der Turnhalle der Unterneustädter Schule und wurden in der Mensa der Uni verpflegt. Die Bewohner der Unterneustadt unterstützten die Helfern mit Kaffee, Kuchen und Grillwürstchen und bescherten den Freiwilligen zum Abschluss der Bauarbeiten ein schönes Fest.

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